Skip to main content

Am 26. August feierte die Dorstfelder Zivilgesellschaft zum dritten Mal das Demokratie-Festival „Vielfalt lieben – Dorstfeld leben“ auf dem zentralen Wilhelmplatz. Seine Premiere hatte das Fest 2018 vor dem Hintergrund eines Neonazi-Aufmarsches‚ bei dem auf dem Wilhelmplatz ein Zeichen gegen Rechtsextremismus gesetzt  und das Engagement für Demokratie in Dorstfeld und ganz Dortmund sichtbar gemacht wurde. 

So war es auch dieses Jahr nach coronabedingter zweijähriger Pause: mit der breiten Beteiligung und Unterstützung von Dorstfelder Vereinen, Verbänden, Institutionen, Schulen und Kitas konnte den Besucher*innen ein buntes und vielfältiges Programm geboten werden. Veranstaltet wurde das Demokratie-Festival durch den Verein ‚QUINDO e.V.‘, dem Trägerverein der ‚Quartiersdemokraten‘. Aus einer Ideenbörse im Frühjahr, zu der die ‚Quartiersdemokraten‘ die zivilgesellschaftlichen Akteur*innen eingeladen hatten, entstand das attraktive und kreative Programm, dessen Umsetzung und Koordination in der Hand des Projektes lag. Mit insgesamt über 40 Kooperationspartner*innen erreichte das diesjährige Festival einen neuen Höhepunkt und beweist, dass demokratisches und zivilgesellschaftliches Engagement in Dorstfeld kontinuierlich gewachsen und eine lebendige demokratische Kultur selbstverständlich ist.  

Eröffnet wurde das Fest durch den Chor der Fine Frau Grundschule. Der 1. Bürgermeister der Stadt Dortmund, Norbert Schilff und der Bezirksbürgermeister Innenstadt-West, Friedrich Fuß begrüßten die Gäste. Beide betonten bei ihrer Begrüßung den Stellenwert der Demokratie und des vielfältigen, friedlichen Miteinanders. Es gab viele Mitmach-Aktionen für Kinder und Familien wie z.B. Mal- und Bastelecken zum Thema Vielfalt, eine Graffiti-Aktion, einen ,Demokratie-Turm`, ein Vorlese-Fahrrad, ein Puppentheater (mit freundlicher Unterstützung der Sparkasse Dortmund und des Kulturbüros der Stadt Dortmund), einen Zauberer und vieles, vieles mehr.

Die Eröffnung des neuen Stadtteiladen ,wilma` war am Nachmittag ein zentraler Programmpunkt. Die Bigband des Reinoldus-Schiller-Gymnasiums sorgte für den musikalischen Rahmen, in einer Talk-Runde stellten die Nutzer*innen, Institutionen und Initiativen und der Sonderbeauftragte des Oberbürgermeisters für Vielfalt, Demokratie und Toleranz, Manfred Kossack, die Bedeutung des Ortes und des Raumes ,wilma` vor. Der zentrale Wilhelmplatz in Dorstfeld ist kein zufällig ausgewählter Ort für den Stadtteilladen. Er gilt als umkämpfter Raum der lokalen rechtsextremen Szene. Im Rahmen der Sozialraumanalyse des Projekts ‚Quartiersdemokraten‘ wurde in der Vergangenheit immer wieder darauf hingewiesen, dass der Wilhelmplatz für potenziell Betroffene rechter und rassistischer Gewalt als „Angstraum“ empfunden wird. Es bleibt aber weiterhin eine dauerhafte Aufgabe, öffentliche Räume durch die demokratische und solidarische Zivilgesellschaft in Dorstfeld zu besetzen. Symbolisch wurde der Stadtteilladen mit dem Durchschneiden einer Schleife offiziell seiner Bestimmung umgeben.

Abends trat die Dortmunder Chorakademie auf und verzauberte die Besucher*innen mit ihren tollen Stimmen. Die Poetry-Slammer*innen von WortLautRuhr erhielten mit ihren politischen Statements aus kreativen Texten und deutlicher Positionierung gegen Rechtsextremismus und Rassismus begeisterten Zuspruch. Der Abend wurde durch ein Konzert der Coverband ,Streetkings` abgerundet, zu dessen schmissigen Sounds bis in den späten Abend hinein auf dem Wilhelmplatz gefeiert wurde.

Wir bedanken uns an dieser Stelle herzlich bei allen Vereinen, Institutionen, Initiativen, Schulen und Kitas die uns bei der Organisation und Umsetzung des Festes tatkräftig unterstützt und geholfen haben sowie bei 1.000 Besucher*innen! Mit Eurem Engagement hat das Quartier ein klares Zeichen gegen Rassismus, Rechtsextremismus und Antisemitismus gesetzt und gezeigt, für welche Werte die Dorstfelder Zivilgesellschaft und Bevölkerung einsteht: Demokratie, Vielfalt und Toleranz!

Eindrücke des Tages:

Fotos: Klaus Hartmann und Quartiersdemokraten