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Unter dem Motto „44149 Platz für Vielfalt“ feierte die Dorstfelder Zivilgesellschaft am 15. September ein Straßen- und Familienfest auf dem Wilhelmplatz. Viele Teilnehmende aus Dorstfeld und aus dem ganzen Stadtgebiet haben ein deutliches Zeichen für ein demokratisches Miteinander gesetzt. Durch die Beteiligung vieler Dorstfelder Vereine, Verbände und Organsationen sowie städtischer Institutionen wurde den BesucherInnen ein vielfältiges Programm für die ganze Familie geboten. Auch das Projekt Quartiersdemokraten war mit einem eigenen Informationsstand am Fest beteiligt und kam mit vielen BesucherInnen ins Gespräch.

Das Fest startete mit einem Musikprogramm von Dorstfelder Schulen – so sorgten die Auftritte der Big Band des Reinoldus- und Schiller-Gymnasiums sowie des Kinderchors der Grundschulen für Begeisterung. Für Groß und Klein gab es unterschiedliche Aktionen wie zum Beispiel das Kunstprogramm „mit freundlichen Grüßen“ von Almut Rybarsch-Tarry, ein Mitmach-Zirkus, ein Streetkick des BVB-Fanprojekts sowie Schmink- und Malaktionen. Moderiert wurde das Programm von Martin Kaysh, der u.a. den Poetry Slam von WortLautRuhr und die Bandauftritte von Max im Parkhaus und King’s of Floyd ankündigte. Insgesamt haben 500 Personen das Fest besucht.

Neonazis versuchten erfolglos das Fest zu stören

Da der Verein zur Förderung von Respekt, Toleranz und Verständigung in Dortmund-Dorstfeld e.V. das Fest veranstaltete, wurde Neonazis der Zutritt zur Veranstaltung verwehrt. Trotzdem ließen sie es sich nicht nehmen, das Fest und die unterschiedlichen Aktionen zu beobachten. Der Wilhelmplatz gilt als zentraler Aktionsraum der rechtsextremen Szene in Dorstfeld – so versuchen Neonazis immer wieder mit verschiedenen Aktionen wie beispielsweise Informationsständen der Partei „Die Rechte“ diesen Raum für sich zu beanspruchen. Die Dorstfelder Zivilgesellschaft besetzt den Wilhelmplatz aber immer wieder mit demokratischen Veranstaltungen, um ein deutliches Zeichen gegen Rechtsextremismus zu setzen. Dabei wird zivilgesellschaftliches Engagement von der extremen Rechten als Provokation und Angriff auf ihr Selbstverständnis begriffen. Insbesondere Personen, die sich öffentlich gegen Rechtsextremismus im Stadtteil engagieren, werden schnell zur Zielscheibe von Einschüchterungs- und Bedrohungsversuchen. Dorstfeld wird von den extremen Rechten gerne selbst als „Nazi-Kiez“ tituliert, so dass sie versuchen diesen Mythos aufrechtzuerhalten. So ist es kaum verwunderlich, dass sie am Samstag die politische Talkrunde mit dem mit dem Oberbürgermeister, Ullrich Sierau, Walter Kemper und zwei Vertreterinnen des Runden Tisches für Toleranz und Verständigung stören, die Polizei griff aber schnell und konsequent durch und konnte die Neonazis erfolgreich zurückdrängen. Die deutliche Haltung gegen Rechtsextremismus und für eine demokratische Kultur im Stadtteil in der Podiumsdiskussion wurden mit lautem Beifall belohnt. Auf diese Weise konnte das zivilgesellschaftliche Engagement gegen Rechtsextremismus gestärkt werden und es wurde mal wieder deutlich gemacht, dass der Wilhelmplatz kein Ort für Neonazis ist.