Dortmunder Fachtag gegen Antisemitismus
Zwei Formen des Antisemitismus sind gegenwärtig besonders virulent: Erstens lässt sich insbesondere in der Corona-Pandemie eine zunehmende Verbreitung antisemitischer Verschwörungsmythen beobachten. Zum zweiten artikuliert sich ein immer enthemmter auftretender israelbezogener Antisemitismus, der auch in Deutschland lebende Jüdinnen und Juden trifft. Beide Ausprägungen des Antisemitismus führten in den letzten Jahren immer wieder zu gewalttätigen Handlungen – antisemitische Straftaten befinden sich auf einem Höchststand. Zugleich offenbaren sich gesellschaftlich, trotz dieser Entwicklungen, weiterhin Lücken in der Benennung und Bekämpfung von Antisemitismus. Dies stellt Fachkräfte, Multiplikator_innen und kommunale Verantwortungsträger_innen vor neue Herausforderungen in der Antisemitismusprävention und -intervention.
Im Rahmen des Dortmunder Fachtages wird dieser Situation Rechnung getragen und ein Blick darauf geworfen, ob sich Antisemitismus und die Auseinandersetzung damit im Wandel befinden und welche neuen Herausforderungen sich für die Antisemitismusprävention und -intervention ergeben.
Wie kann Antisemitismus pädagogisch begegnet werden? Welche Funktionen hat Antisemitismus? Wie können Betroffene unterstützt werden?
Diese und weitere Fragen sollen näher betrachtet werden. Mit Ihnen gemeinsam sollen mit Hilfe von Diskussionsrunden und Workshops die zentralen Elemente des modernen Antisemitismus identifiziert und die Bedeutung für die Arbeitsbereiche Prävention, Intervention und Repression beleuchtet und diskutiert werden. Der Fachtag richtet sich an pädagogisch und wissenschaftlich Tätige, Fachkräfte in der politischen Bildung und Präventionsarbeit, Mitarbeitende in Behörden sowie weitere Interessierte.
„Antisemitismus im Wandel? Zwischen Israelhass und Verschwörungsmythen“
07. September 2022, 09:15 – 17:00 Uhr
Dortmunder U (Leonie-Reygers-Terrasse, 44137 Dortmund
>>> Zur Anmeldung und für weitere Informationen <<<
PROGRAMM:
09:15 Uhr Ankommen und Registrierung
10:00 Uhr Begrüßung und Grußworte
Shelly Kupferberg, Moderation
Thomas Westphal, Oberbürgermeister Stadt Dortmund
Zwi Rappoport, Vorsitzender der jüdischen Kultusgemeinde Dortmund
10:30 Uhr Keynote „Kritik des Antisemitismus heute:
Zwischen Verschwörungsideologien und dem Hass auf Israel“ mit anschließender Diskussion
Prof. Dr. Stephan Grigat, Katholische Hochschule Nordrhein-Westfalen
12:00 Uhr Mittagspause
– koscher und vegan –
13:00 Uhr Workshopphase
Workshop 1:
Dr. Olaf Kistenmacher – „Antisemitische Wahrnehmungen des jüdischen Staates – wie
lässt sich darauf pädagogisch reagieren?“
Workshop2:
Sebastian Salzmann – „israelbezogener Antisemitismus in der Schule“
Workshop 3:
Christoph Hövel – „Antisemitische Verschwörungsideologien als Herausforderung
für die pädagogische Praxis
Workshop 4:
Florian Hessel – „Gefühlte Wahrheit. Sozialpsychologie des Verschwörungsdenkens“
Workshop 5:
TabeaAdler und Winnie Mampe – „ Israelbezogener Antisemitismus aus der Perspektive Betroffener“
Workshop 6:
Herausforderungen für eine gelungene (kommunale) Auseinandersetzung mit israelbezogenem
Antisemitismus und Verschwörungsideologien“
15:15 Uhr Podiumsdiskussion mit anschließendem Q&A
Alex Feuerherdt, Freier Publizist
Burak Yılmaz, Pädagoge und Buchautor
Dr. Jessica Schrinner, Leiterin des Zentrums für Interkulturelle Kompetenz der Justiz Nordrhein-Westfalen
Vladislava Zdesenko, Rechtsanwältin
Shelly Kupferberg, Moderation
17:00 Uhr Ende der Veranstaltung