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Auch in diesem Jahr werden wir wieder an die Opfer der Pogromnacht in Dorstfeld erinnern und uns zusätzlich in einem Veranstaltungsprogramm mit Antisemitismus und jüdischen Leben auseinandersetzen.

8. November 2019 | 14.00 Uhr | Jüdisches Mahnmal Dorstfeld, Haltestelle Wittener Straße. Beginn der Gedenkstunde ab 15 Uhr. | Facebook-Event

In diesem Jahr jähren sich die nationalsozialistischen ‚Novemberpogrome‘ zum 81. Mal. Am 9. November 1938 kam es im ganzen Land zu organisierten antisemitischen Angriffen: Synagogen wurden in Brand gesetzt, jüdische Einrichtungen, Wohnungen und Geschäfte wurden zerstört und geplündert. Rund 30.000 Jüdinnen und Juden wurden in Folge in Konzentrationslager verschleppt. Auch in Dortmund brannten Synagogen. Die Pogrome markierten einen gewalttätigen Übergang zu der systematischen Verfolgung von jüdischen Menschen in Deutschland, die in der Shoah, der grausamen Vernichtung von 6 Millionen Jüdinnen und Juden, mündete. Antisemitismus ist in unserer Gesellschaft jedoch weiterhin präsent. Regelmäßig kommt es zu Beleidigungen und Angriffen gegen Jüdinnen und Juden, die dazu führen, das jüdisches Leben in Deutschland weiterhin gefährdet ist.

Um den nationalsozialistischen Verbrechen zu gedenken und ein Zeichen gegen aktuellen Antisemitismus zu setzen, wird am 8. November eine Gedenkstunde mit Rede- und Kulturbeiträgen am Mahnmal für die ehemalige Synagoge in Dortmund-Dorstfeld stattfinden. Begleitet wird die Kundgebung von einem Rahmenprogramm auf dem Wilhelmplatz, bei dem Dortmunder Schulen, Organisationen und Initiativen ihre Arbeit zu den Themen Nationalsozialismus, Gedenken und Antisemitismus vorstellen.

Gemeinsam möchten wir zeigen, dass wir Verantwortung dafür tragen, dass diese schrecklichen Ereignisse nie wieder passieren und Antisemitismus auch heute in Dortmund keinen Platz haben darf.

Die Gedenkveranstaltung findet mit Rede- und Kulturbeiträgen um 15 Uhr am jüdischen Mahnmal statt. Zuvor können ab 14 Uhr Ausstellungen auf dem Wilhelmplatz besucht werden. Bitte beachten Sie, dass ab 15 Uhr der Bahnverkehr zur Wittener Straße eingestellt wird.

Um das Gedenken auch inhaltlich einzubetten, bietet das Projekt ‚Quartiersdemokraten‘ zudem im Oktober zwei Veranstaltungen an, die sich der Historie jüdischen Lebens in Dorstfeld sowie rechtsextremen Antisemitismus in der Gegenwart widmen:

28. Oktober | 17.00 Uhr | Jüdisches Mahnmal | Historischer Stadtteilrundgang: Die jüdische Gemeinde und der Antijudaismus in Dorstfeld | Facebook-Event

Der ca. zweistündige Rundweg durch Dorstfeld führt entlang der zentralen Orte jüdischen Lebens im Stadtteil. In kurzer Abhandlung soll über die Entwicklung der einst großen und einflussreichen jüdischen Gemeinde Dorstfelds berichtet werden. Anhand von bisher unveröffentlichtem Quellenmaterial wird parallel zur Geschichte der jüdischen Gemeinde in Dorstfeld die fast genauso alte Geschichte des Antijudaismus in Dorstfeld erzählt werden. Angelpunkte beider Geschichten sind die Standorte der mindestens drei Dorstfelder Synagogen.

Anmeldung unter: kontakt@quartiersdemokraten.de

Startpunkt: Jüdisches Mahnmal, Haltestelle Wittener Straße

30. Oktober | 19.00 Uhr | Pfarrsaal St. Barbara Gemeinde | Buchvorstellung und Vortrag: Antisemitismus im RechtsRock | Facebook-Event

RechtsRock und die Inhalte extrem rechter Musik begeistern vor allem junge Menschen. Die Feindbilder sind in den Liedtexten facettenreich. Dabei stellt sich die Frage: Welche Rolle spielt Antisemitismus? Eines steht fest: Die ‚jüdische Weltverschwörung‘ kann die Machtverhältnisse in Politik, Wirtschaft und Medien auf eine einfache Weise scheinbar erklären. Timo Büchner zeigt anhand einer Vielzahl erschreckender Liedtexte, wie antisemitische Bilder und Stereotype in den Liedtexten verschlüsselt werden.
Der Referent Timo Büchner studierte Politische Wissenschaften und Jüdische Studien in Heidelberg. Er volontierte in Yad Vashem (Israel) sowie im Hong Kong Holocaust & Tolerance Centre (VR China). Seit mehreren Jahren engagiert er sich gegen die extreme Rechte. 2018 erschien von ihm das Buch »Weltbürgertum statt Vaterland. Antisemitismus im RechtsRock«.

Ort: Pfarrsaal der St. Barbara Gemeinde, Arminiusstraße 12, 44149 Dortmund

Veranstalter: Verein zur Förderung von Respekt, Toleranz und Verständigung in Dortmund-Dorstfeld e.V. Bei allen Veranstaltungen gilt: Die Veranstaltenden behalten sich vor, von ihrem Hausrecht Gebrauch zu machen und Personen, die rechtsextremen Parteien oder Organisationen angehören, der rechtsextremen Szene zuzuordnen sind oder bereits in der Vergangenheit durch rassistische, nationalistische, antisemitische oder sonstige menschenverachtende Äußerungen in Erscheinung getreten sind, den Zutritt zur Veranstaltung zu verwehren oder von dieser auszuschließen