Dorstfeld ist oft im Gespräch: Wegen Neonazis, die den Stadtteil für sich beanspruchen wollen. Doch wie konnte es soweit kommen? Was zeichnet Rechtsextremismus überhaupt aus und wie verbreiten sich Rassismus und Antisemitismus in unserer Gesellschaft? Und was können wir vor allem dagegen in Dorstfeld tun? Um diese Fragen zu diskutieren, lädt das Projekt ‚Quartiersdemokraten‘ zusammen mit dem ‚Runden Tisch für Toleranz und Verständigung in Dorstfeld‘ zu einer dreiteiligen Veranstaltungsreihe unter dem Titel ‚Dorstfeld im Gespräch‘ ein , bei der wir anhand von Impulsvorträgen über diese Themen mit Dorstfeld ins Gespräch kommen möchten. Begleitet werden die Veranstaltungen durch kleine Kulturbeiträge in Form von kurzweiligem Poetry-Slam. Wir freuen uns auf spannende Gespräche und Diskussionen.
Folgende Veranstaltungen werden im Rahmen der Reihe stattfinden:
Nazikiez Dorstfeld? Entwicklungen des Rechtsextremismus in Dortmund
mit Alexander Völkel (Journalist und Politologe), Poetry-Slam: Moustafa Siala | Facebook-Event
09. April 2019, 18.30 Uhr im CVJM Dortmund, Wittener Straße 12, 44149 Dortmund
Wie konnte sich rechtsextreme Szene in Dorstfeld überhaupt festsetzen? In der ersten Veranstaltung wollen wir darüber diskutieren, wie sich der Rechtsextremismus in Dortmund und speziell in Dorstfeld entwickelt hat und wie eine Analyse gelingen kann, die die Situation in Dorstfeld nicht verharmlost, aber auch nicht den Mythos des vermeintlichen ‚Nazi-Kiez‘ weiter bedient. Alexander Völkel beobachtet seit 15 Jahren die Entwicklungen der Dortmunder Neonazi-Szene und die Aktivitäten der Zivilgesellschaft. In seinem Vortrag wird er auf die Strukturen der heimischen Szene, ihre Themen und Handlungsweisen unter der besonderen Berücksichtigung des Raumkampfes in Dorstfeld eingehen. Natürlich steht der Gründer und Leiter der Nordstadtblogger auch im Anschluss für Fragen zur Verfügung.
Was wollen Neonazis? Ideologie des Rechtsextremismus & Rechtspopulismus
mit Leroy Böthel (Mobile Beratung gegen Rechtsextremismus), Poetry-Slam: Jan Bühlbecker | Facebook-Event
14. Mai 2019, 18.30 Uhr im Pfaarheim der Gemeinde St. Karl-Borromäus, Girondelle 5, 44149 Dortmund
Für das Eintreten gegen Neonazis ist die Auseinandersetzung mit ihrem ideologischen Hintergrund unabdingbar. Aktionismus, Bedrohung und Gewalt sind fest in einem Weltbild verankert, das nicht nur aus Rassismus und Chauvinismus besteht, sondern dessen Suggestivkraft sich im Kern aus einem gegenaufklärerischem Projekt speist. Antisemitismus und Verschwörungswahn zeugen so von einer grundlegenden Feindschaft gegenüber modernen und demokratischen Errungenschaften. Der Vortrag zeichnet anhand aktueller Beispiele die groben Linien rechtsextremer Ideologie nach. Mit einem Blick auf das ‚weltanschauliche‘ Fundament des Rechtsextremismus werden zwangsläufig auch die Verbindungen und Schnittmengen zwischen Neonazis, der ‚Neuen Rechten‘ und dem ‚Rechtspopulismus‘ sichtbar.
Was tun? Zivilgesellschaftlich handeln gegen Rechtsextremismus
Podiumsgespräch mit dem Runden Tisch Dorstfeld, Blockado, dem Arbeitskreis gegen Rechtsextremismus Dortmund und der Werkstadt für Demokratie und Toleranz Hamm, Poetry-Slam: Carolin Annuscheit | Facebook-Event
04. Juni 2019, 18.30 Uhr im Pfarrsaal der Gemeinde St. Barbara, Arminiusstraße 12, 44149 Dortmund
Die Auseinandersetzung mit Rechtsextremismus erfordert auch das Handeln von zivilgesellschaftlichen AkteurInnen. Doch welche Strategien sind hierbei sinnvoll? Wie kann ein wirkungsvolles und abgestimmtes Handeln der Zivilgesellschaft in Bezug auf Dorstfeld gestaltet werden? Diese und weitere Fragen wollen wir gemeinsam mit unterschiedlichen Organisationen diskutieren. Hierfür haben wir neben dem Runden Tisch aus Dorstfeld als lokaler Akteur auch den Arbeitskreis gegen Rechtsextremismus Dortmund und das Bündnis Blockado eingeladen, die sich in unterschiedlicher Weise gegen Rechtsextremismus engagieren. Zusätzlich haben wir die ‚Werkstadt für Demokratie und Toleranz‘ aus der Nachbarstadt Hamm zu Gast, die von ihren Erfahrungen aus Hamm berichten wird, sodass ein Austausch zwischen von Rechtsextremismus betroffenen Städten stattfinden kann.
Der Eintritt zu allen Veranstaltungen ist frei. Die Veranstaltenden behalten sich vor, von ihrem Hausrecht Gebrauch zu machen und Personen, die rechtsextremen Parteien oder Organisationen angehören, der rechtsextremen Szene zuzuordnen sind oder bereits in der Vergangenheit durch rassistische, nationalistische, antisemitische oder sonstige menschenverachtende Äußerungen in Erscheinung getreten sind, den Zutritt zur Veranstaltung zu verwehren oder von dieser auszuschließen.
Der Flyer zu der Veranstaltungsreihe kann hier runtergeladen werden.