Unter dem Titel „Da müsste viel mehr ein Zeichen gesetzt werden, dass man so etwas nicht haben will“ haben wir in einer 44-seitigen Broschüre die Ergebnisse unserer Sozialraumanalyse für den Dortmunder Stadtteil Dorstfeld veröffentlicht. Die Analyse hatte zum Ziel, zivilgesellschaftliche Problem- und Handlungsfelder für den Stadtteil Dorstfeld zu identifizieren.
Dafür haben wir im Zeitraum von November 2017 bis März 2018 Interviews mit 13 Personen aus dem Stadtteil geführt und sie nach ihren Wahrnehmungen zu Rechtsextremismus in Dorstfeld befragt. Zusätzlich wurde noch ein Online-Fragebogen eingesetzt. Die mit diesen Methoden erhobenen Daten wurden wissenschaftlich ausgewertet und danach in mehrere Problem- und Handlungsfelder übertragen. Zwar erhebt die Analyse keinen repräsentativen Anspruch, trotzdem haben wir durch konkrete Maßnahmenvorschläge versucht, Impulse für zivilgesellschaftliches Engagement in Dorstfeld zu geben. Die Broschüre soll daher auch für zivilgesellschaftliche AkteurInnen und interessierte Personen als Informationsgrundlage zur Situation im Stadtteil dienen.
Alle Befragten erzählten uns, dass sie sich im Stadtteil wohl fühlen und diesen als lebenswert und familienfreundlich erleben. Hervorgehoben wurde zudem die breite Vereinskultur in Dorstfeld. Doch auf der anderen Seite beklagten die befragten Personen, dass Neonazis seit mehreren Jahren versuchen, den Stadtteil für sich zu beanspruchen, was die demokratische Zivilgesellschaft vor eine Herausforderung stellt. Diese Situation sorgt auch dafür, dass sich Einwohner an manchen Orten des Stadtteils unwohl fühlen. Viele Menschen lassen sich davon aber nicht einschüchtern und engagieren sich auf unterschiedliche Weise gegen Rechtsextremismus im Stadtteil. Dabei fehlt es allerdings manchmal an langfristigen Konzepten sowie einer breiten Beteiligung. Die Befragten wünschen sich daher, dass sich die Zivilgesellschaft in Dorstfeld noch besser vernetzt und dadurch gestärkt wird.
Die Broschüre kann hier als pdf-Datei runtergeladen werden oder bei ISSUU online gelesen werden. Außerdem kann die Druckversion bei uns angefordert werden.
Die zentralen Ergebnisse der Sozialraumanalyse werden zudem in einer Veranstaltung am 06. September um 18.30 Uhr im CVJM Dortmund (Wittener Str. 12, 44149 Dortmund) vorgestellt. Anschließend diskutieren wir gemeinsam mit Dr. Beate Küpper (Hochschule Niederrhein), Nadja Lüders (Dortmunder Abgeordnete im Landtag und Generalsekretärin der SPD Nordrhein-Westfalen), der Mobilen Beratung gegen Rechtsextremismus NRW und Wolfgang Brust (Engagiert in der Dorstfelder Zivilgesellschaft und Mitglied der Bundeskoordination ‚Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage‘) unter dem Titel ‚Angstraum Dorstfeld?` über die Möglichkeiten zivilgesellschaftlichen Handelns gegen Rechtsextremismus in Dorstfeld. Um Anmeldung wird unter kontakt@quartiersdemokraten.de gebeten. Der Eintritt ist frei.
Die Veranstaltenden behalten sich vor, von ihrem Hausrecht Gebrauch zu machen und Personen, die rechtsextremen Parteien oder Organisationen angehören, der rechtsextremen Szene zuzuordnen sind oder bereits in der Vergangenheit durch rassistische, nationalistische, antisemitische oder sonstige menschenverachtende Äußerungen in Erscheinung getreten sind, den Zutritt zur Veranstaltung zu verwehren oder von dieser auszuschließen.